Strukturierte Gesundheitsförderung
für die Berufsschule

Die Sport Academy Zurich hat ein Konzept für Gesundheitsprävention an Berufsschulen entwickelt. Nach erfolgreicher Implementierung an der Wirtschaftsschule KV Zürich soll das in der Praxis erprobte und von der ZHAW wissenschaftlich evaluierte Gesundheitsförderungs-Konzept weiteren Berufs- und Mittelschulen zur Verfügung stehen.

Das Gesundheitskonzept hat zum Ziel, gesundheitsfördernde Massnahmen an der Schule zu implementieren und dieselben sinnvoll zu koordinieren; dies thematisch abgestimmt auf die theoretischen Inputs, welche im Sportunterricht zwei bis drei Mal pro Semester vermittelt und mit der Praxis verbunden werden.

Gesundheitsbildung soll ganzheitlich verstanden werden und gehört ins Zentrum der Schulkultur; auch in der Mediothek mit einem Health-Corner für Gesundheitsliteratur und in die Mensa mit dem Label “Fourchette Verte”. Mit Hilfe des Fitness-Spiegels wird den Lernenden die Entwicklung ihres körperlichen Zustandes während der Ausbildung vor Augen geführt.

Das Logo der Balance-Figur verbindet dabei alle Elemente und Massnahmen im Schulhaus, welche mit psychischer und physischer Gesundheit in Verbindung stehen.

Auf diese Weise werden die Berufsschul-Lernenden auf ihr eigenes Gesundheitsverhalten sensibilisiert und haben einfachen Zugang auf zuverlässige Wissensquellen. Dazu wird auf stufengerechte und berufsspezifische Angebote aus dem Bereich der Gesundheitsförderung verwiesen (z. B. feel-ok, Krebs- und Lungenliga, SUVA, EKAS, SGE etc.). Die Begleitung und die Vorbildfunktion durch die Lehrperson ist in dieser Altersstufe von grosser Bedeutung, um die Weichen für einen gesunden Lebensstil noch rechtzeitig zu stellen und damit auch die Gesundheitskosten einzudämmen. Die Berufsschule ist die letzte Möglichkeit, auf junge Erwachsene aus allen sozioökonomischen Schichten flächendeckend einzuwirken.

Sowohl aus Langzeitstudien als auch aus Beobachtungen erfahrener Sportlehrkräfte ist hinlänglich bekannt, dass der Gesundheitszustand einer Vielzahl von jugendlichen Lernenden aktuell bedenklich ist und das sportliche Leistungsniveau der Berufsschullernenden während der Berufslehre regelmässig sinkt.

 

In den Schuljahren 2013/14 und 2014/15 hat die Sport Academy Zurich für das KV Zürich deshalb ein umfassendes Interventionsprogramm für (massiv) übergewichtige Lernende durchgeführt und den Betroffenen in diesem Rahmen ein spezifisches Bewegungsangebot zur Verfügung gestellt, Wissen im Bereich Gesundheit vermittelt, gemeinsam mit den Jugendlichen gekocht und denselben kostenlose Gespräche mit (Ernährungs-)Psychologen ermöglicht – dabei hat sich gezeigt, dass das Wissen der Jugendlichen im Bereich Gesundheit allgemein sehr begrenzt ist und dies betreffend flächendeckend Handlungsbedarf besteht.

 

Der Bund hat dieses Problem auch erkannt und fordert im neuen Rahmenlehrplan Sport vom November 2014 die Implementierung der Thematik Gesundheit in der beruflichen Grundbildung, delegierte die Umsetzung aber an den Kanton bzw. letztlich an die einzelnen Schulen, deren Kapazitäten in der Regel begrenzt sind.

 

Die Sport Academy Zurich trägt den vorgenannten Entwicklungen mit ihrem umfassenden Gesundheitskonzept insofern Rechnung, als sie infolge der Brisanz der Thematik die Anforderungen des Rahmenlehrplans deutlich übertrifft und das Thema Gesundheitserziehung über den Bereich Sport hinaus gehend auf die Ebene Gesamtschule ausweitet – dabei lässt sie sowohl deren Erfahrungen aus dem vorgenannten Interventionsprogramm für die übergewichtigen Jugendlichen als auch deren Erfahrungen aus ihrem Kerngeschäft, der Ausbildung von jungen SpitzensportlerInnen, entsprechend einfliessen.

Die acht Konzept-Bausteine

  • 15 Powerpoint-Präsentationen sowie Vorschläge betreffend praktische Umsetzungen der Themen im Unterricht

 

  • Erklärendes Skript zu jeder Lektion

 

  • Elektronischer Literatur-Ordner

 

  • Themata beziehen sich auf die Bereiche Bewegung, Ernährung und Lebensstil
  • Periodische Durchführung eines standardisierten Fitness-Tests im Sportunterricht betreffend die Konditionsfaktoren Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit

 

  • Kontrollblatt mit Langzeitvergleich

 

  • Ziel ist ein regelmässiges Feedback und ein Langzeitvergleich: den Lernenden wird aufgezeigt, wie sich ihre Leistungsfähigkeit im Rahmen der Berufslehre verändert.
  • Angebotsanalyse und -optimierung

 

  • Erweiterung des Angebotes in „Kiosk-Automaten“ um gesunde Produkte

 

  • Zusammenarbeit bei Schulhaus-Aktionen
  • Einrichten eines „Health-Corners“; dabei handelt es sich um einen besonders und mit dem eigens kreierten Gesundheitslogo gekennzeichneten Bereich, in welchem sämtliche Literatur zum Thema Gesundheit/Lifestyle gesammelt ist

 

  • Erleichterung des Zuganges durch systematisches Katalogisieren der entsprechenden Literatur mit den Schlagworten, welche im Rahmen der Gesundheitslektionen als Terminologie verwendet werden

 

  • Zusammenarbeit bei Schulhaus-Aktionen
  • Durchführung von Aktionen und Events zu Spezialthemen aus dem Bereich Gesundheit an Orten im Schulhaus, welche allen Lernenden zugänglich sind (z. B. Lichthof, Aula)

  • Abstimmung der Auswahl der Themen auf das Lehrmittel für den Sportunterricht sowie auf die Jahreszeiten

  • Beispiele: Krebsliga mit Hautkrebsprävention vor den Sommerferien; Event zum Thema Grundlagen der Ernährungslehre im 3. Schuljahresquartal, zeitgleich wie die Ernährungs-Lektionen vermittelt werden.
  • Wissensvermittlung im Bereich der Suchtprävention durch interaktive Workshops im Rahmen von Unterrichtslektionen mit speziellem Charakter (z. B. „Überfachliche Kompetenzen“ (üfK) in der kaufmännischen Grundbildung, „Allgemein-bildender Unterricht“ in anderen Berufslehren oder in einer Klassenlehrerstunde)

 

  • Form: Ausgearbeitete Unterrichtslektionen, welche in Kooperation mit der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich entwickelt worden sind.

Verfassen von Artikeln mit gesundheitsrelevanten Inhalten von und für Lernende in Lernenden-Zeitschriften.

Das Logo des Gesundheitskonzeptes, die Balance-Figur, symbolisiert die Kern-Botschaft des Konzeptes „Gesundheit ist ein steter Balance-Akt“; sie manifestiert auch, dass es verschiedene die Gesundheit bestimmende Einflussfaktoren gibt und dass es letztlich das Zusammenspiel derselben ist, welches entscheidend ist: „Die Dosis macht’s!“.

 

Durch die Präsenz des Logos im Zusammenhang mit allen Bestrebungen im Bereich Gesundheit (Lektionen, Mediothek, Aktionen/Events etc.) sollen die Lernenden immer wieder daran erinnert werden, dass das Thema Gesundheit ein „Dauerbrenner“ ist.

Faktenblatt Gesundheitskonzept (PDF) herunterladen:

Impressionen